Erd-KonTiki

Durch die zahlreichen Baumschnitt-Arbeiten und die ein oder andere generelle Gartenpflege ist einiges an Holzmaterial zusammengekommen. Einen Großteil davon haben wir in unserer Totholzhecke bereits untergebracht. Dennoch haben wir noch weitere größere Ansammlungen von Astmaterial und kleineren Stämmen.

Da wir für unseren Bokashi auch einiges an aktivierter Pflanzenkohle benötigen und diese auch generell im Garten sehr nützlich ist, haben wir uns für ein Erd-Kontiki entschieden.

Gesagt getan – kurzerhand haben wir ein Erd-KonTiki mit einem Durchmesser von ca. 180 cm und mit einem tiefsten Punkt von ca. 70cm ausgehoben.

Exkurs Pflanzenkohle (Aktivkohle):

Durch die Kegelform des Erd-Kontiki kommt nur von oben und maximal von den Seiten etwas Luft an die Brennstelle. Dadurch ist eine Pyrolyse möglich, wobei Temperaturen von 350°C – 400°C entstehen. Pyrolyse findet unter Luftabschluss und ohne Sauerstoffzufuhr statt. Durch den Pyrolyse-Prozess verbrennen die im Holz enthaltenen Gase (leichtflüchtige Bestandteile).

Ist das Holz soweit verbrannt, wird mit sehr viel Wasser gelöscht. Der dadurch entstehende Wasserdampf sprengt die Kohlestruktur nochmals auf. Die entstandene aktive Pflanzenkohle unterscheidet sich durch ihre dadurch sehr große Oberfläche und Porosität von der normalen Holzkohle die z.B. bei der Nutzung eines Holzheizung entsteht.

Ein Stück von ca. 2cm aktiver Pflanzenkohle hat z.B. eine Oberfläche von nahezu einem Fußballfeld mit normal Maßen (90mx 120m).

Den richtigen Moment zur Löschung mit Wasser zu finden, bedarf etwas Übung. Es ist enorm wichtig, mit ausreichend Wasser zu löschen (nicht nur 3-4 Gießkannen auf ein bis zum Rand gefülltes Erd-Kontiki), da sonst noch Glutnester übrigbleiben und man am nächsten Tag überrascht ist, dass die komplette Kohle verschwunden ist.

Eine Löschung mit Sand / Erde ist auch möglich, allerdings hat man dann wieder „nur“ Holzkohle, die man z.B. zum Grillen verwenden kann. Sie ist schlicht und ergreifend nicht so porös und hat nicht die gleiche Schwamm-Wirkung wie aktive Pflanzenkohle. Entspricht dann den Resten aus der Holzheizung.

Die so gelöschte Pflanzenkohle wird nun einen Tag stehen gelassen und kann dann am nächsten Tag in Eimer verfüllt werden und gegebenenfalls mechanisch zerkleinert werden.

Im Anschluss wird dann die aktive Pflanzenkohle noch mit EM oder Urin aktiviert. Als kleiner Richtwert kann man sich auf 10l Pflanzenkohle rund 3l EM / Urin merken. Würde man dies nicht tun, so würde die Pflanzenkohle direkt die Nährstoffe, wie Stickstoff aus dem Boden ziehen und die Pflanzen drum herum würden langsam eingehen.

Der Erd-KonTiki in Aktion – durch den Kegel kommt nur etwas Luft von den Seiten dran – daher eine rauchfreie Verbrennung
Es wird gelöscht….
So sollte man es nicht machen – es kommt zu viel Luft an das Brenngut – daher qualmt es

Fazit: Lieber etwas mehr Arbeit in das kleinschneiden des Brenngutes verwenden, sodaß es immer auf den aktuell benötigten Radius angepasst ist. Somit kann man relativ einfach gewährleisten, dass wenig Luft an das Brenngut kommt und man rauchfrei verbrennen kann.

Wichtig: Nicht mit elektrischen Hilfsmitteln, wie z.B. einem Schredder für Äste arbeiten, da Kohlestaub explosiv sein kann.

Grob kann man davon ausgehen, dass von den verbrannten Ästen, etc. ca. 35% Pflanzenkohle übrig bleibt.

Dann viel Erfolg bei der Produktion von eigener aktiv (Pflanzen-)Kohle für den Garten.

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